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Schüler befragen

„Wahl-O-Mat on Tour“

„Informativ, eloquent und auf Zack“ waren die Diskutanten bei der Veranstaltung „Wahl-O-Mat on Tour“ nach Meinung von Nicholas Broß. Der 16-Jährige aus Friedrichsthal war einer von mehr als 60 Schülern, die sich dazu am gestrigen Donnerstagmorgen im Bistro des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Sulzbach eingefunden hatten.

Etwas mehr als anderthalb Stunden hatten die Schüler die Möglichkeit, mit hochrangigen Politikern der großen Parteien zu sprechen, ihnen Fragen zu stellen und mit ihnen zu diskutieren. Mit dabei waren neben den beiden Bundestagsabgeordneten (MdB) Oliver Luksic (FDP) und Markus Tressel (Bündnis 90/Die Grünen) auch David Lindemann (SPD), Markus Uhl (CDU), Claudia Kohde-Kilsch (Die Linke) und Jan Niklas Fingerle (Piraten). Diese stellten sich zuerst 24 von 38 Fragen des Wahl-O-Maten, wobei die Position der jeweiligen Partei deutlich wurde. Die Diskutanten teilten aber auch jeweils ihre eigene Meinung mit, die sich mitunter etwas von der Partei-Position unterschied. Im Anschluss stellten die Schüler dann direkte Fragen.

Erfreulich informiert und neugierig packten die jungen Leute die Sache an. Nicholas Broß etwa zeigte sich sehr interessiert an der Frage, ob Deutschland mehr Asylanten aufnehmen solle. MdB Oliver Luksic sprach sich dafür aus, bei humanitären Katastrophen, wie zurzeit in Syrien, auf jeden Fall mehr zu tun. Für Nachfragen sorgte auch das Thema Mindestlohn. „Werden dadurch nicht auch Arbeitsplätze vernichtet?“, lautete eine Frage, was MdB Markus Tressel aus Überzeugung verneinte. Für bedingungsloses Grundeinkommen sprachen sich Claudia Kohde-Kilsch und Jan Niklas Fingerle aus. Beim Thema Adoptivrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften war sich Markus Uhl sicher, dass in seiner Partei ein Umdenkprozess stattfinden würde. Bei der Frage nach dem Länderfinanzausgleich verdeutlichte David Lindemann: „Stärkere sollen Schwächeren helfen.“

Gut organisiert und moderiert fand Nicholas Broß den „Wahl-O-Mat on Tour“. Da er vergangene Woche bei einer ähnlichen Veranstaltung im Bürgerhaus Dudweiler dabei war, hatte er eine gute Vergleichsmöglichkeit. So fand er es besser, dass sich die Kandidaten hier „auf Augenhöhe“ befanden und nicht wie vergangene Woche auf einer Bühne gesessen hätten. Allgemein sei es oberflächlicher zugegangen als am gestrigen Tag. Er ist zwar noch nicht wahlberechtigt, weiß aber bereits, für wen er seine Stimme abgeben würde. Menschen, die von ihrem Grundrecht auf freie Wahlen keinen Gebrauch machen, gibt er mit auf den Weg: „Politikverdrossenheit ist Schwachsinn und kein Grund, zu Hause zu bleiben und nichts zu tun“.

„Wahl-O-Mat on Tour“ ist eine Initiative der Bundeszentrale für politische Bildung, der saarländischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesjugendring Saar und der Arbeitskammer des Saarlandes. Bis zum 20. September sind weitere Veranstaltungen in allen saarländischen Wahlkreisen vorgesehen.

lpm.uni-sb.de
wahl-o-mat.de
landesjugendring-saar.de
arbeitskammer.de
bpd.de

Von SZ-Mitarbeiter Stefan Bohlander

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