Liebe Schüler*innen, liebe Eltern, liebe Menschen,

aktuell befinden wir uns mitten in einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen „seit dem Zweiten Weltkrieg“, wie es Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer „Rede an die Nation“ am 18.03. erklärt hat. 

Auch für unsere Schule und unsere Schulgemeinschaft bedeuten diese Entwicklungen starke Einschnitte in unserem Leben. Wir waren eine von den beiden Schulen, die im Saarland als erste von Schulschließung und Quarantäne betroffen war. Ohne Vorwarnung und ohne Vorbereitungszeit mussten Sie, liebe Eltern, ihren Alltag über Nacht umorganisieren, Kinderbetreuung – ohne Großeltern, ohne fremde Hilfe – sicherstellen, dem Arbeitgeber gerecht werden. Dafür an dieser Stelle bereits ein dickes Lob!

In dieser schwierigen Situation hat sich gezeigt, dass das Wort „Gemeinschaft“ am THG nicht nur eine Worthülse ist. Das ist nicht erst seit dieser Situation so, zeigt sich aber gerade jetzt überdeutlich. Uns erreichten viele aufmunternde Worte und Dankesschreiben, sowohl von einzelnen Eltern als auch von der Elternvertretung, die uns am Wochenende einen Brief übermittelt hat, der uns alle tief bewegt hat und der wie die vielen anderen Dankesschreiben aufmunternd war. Auch das Kollegium des THG will diesen Dank zurückgeben und sich aufrichtig bedanken:

• Bei der Elternvertretung, die uns auf unglaubliche Weise unterstützt. Die sehr präsent ist und die sich aufopferungsvoll um die vielen Anfragen verunsicherter Eltern kümmert. Die vermittelt und permanent mit uns im Dialog ist und es einfacher macht, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die uns dadurch unsere Arbeit erleichtert und uns auch viel Arbeit abnimmt. Vielen Dank dafür!
  
  
• Bei den einzelnen Eltern, die diese Situation angenommen haben und die trotz der Umstellungen, die sich in ihrem eigenen Berufsleben ergeben, ihren Kindern eine feste Struktur geben und ihnen das Lernen „aus der Ferne“ ermöglichen. Auch für ihre Geduld, die sie bisweilen aufbringen müssen, da auch wir am THG uns an die geltenden Vorschriften halten müssen.
  
  
• Bei den Schüler*innen, für die vielen positiven Nachrichten, die von euch bei uns eingehen. Für die Geduld und das Verständnis, dass Schule momentan nicht so laufen kann wie normal. Für eure große Bereitschaft, die bereitgestellten Angebote zu nutzen und – so gut wie es jedem möglich ist – trotz Schulschließung zu lernen.
  
  
• Bei den Schüler*innen des Abiturjahrgangs, die ihre Reife schon jetzt unter Beweis gestellt haben, da sie die Situation „so nehmen, wie sie ist“. „Was bleibt ihnen auch anderes übrig“ wird mancher sagen. Dennoch können die Abiturient*innen eine Zeit nicht so genießen, die allen Ehemaligen „ein Leben lang in Erinnerung“ bleibt und auf die auch sie sich schon so viele Jahre gefreut hatten. Trotzdem nehmt ihr unsere Angebote wahr, bereitet euch gewissenhaft auf das Abitur vor, ohne überhaupt zu wissen wann die Prüfungen stattfinden. Blickt optimistisch und frohen Mutes in die Zukunft, ohne zu wissen wie diese aussieht. Wir verneigen uns vor eurer Haltung: Es reicht nicht aus, nur „Danke“ zu sagen, sondern wir sprechen euch unseren größten Respekt aus.
  
  
• Bei der Firma AGILOS GmbH, die uns spontan angeboten hat, unsere Lerninhalte auf ihren Servern zu hosten und darüber hinaus auch Eltern beim Druck der Dateien unterstützt. Auch den Mitarbeiter*innen der AGILOS GmbH gebührt ein großes Dankeschön für ihr Engagement und die unkomplizierte Zusammenarbeit.
  
  
• Bei den Ansprechpartner*innen des Schulträgers, des Ministeriums und der Stadt Sulzbach, die uns in allen jetzt auftretenden Fragen unterstützen und somit unsere Arbeit erleichtern.
  
  
• Auch bei allen anderen Menschen - wie dem Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, dem Personal in Supermärkten, bei der Post und allen Ehrenamtlichen, die sich um die Schwächsten unserer Gesellschaft kümmern (und alle, die wir hier vergessen haben) - die derzeit unter Inkaufnahme von persönlichen Risiken einen großartigen Dienst für unsere Gesellschaft leisten – auch abseits von beruflichen Verpflichtungen. Ein großes Dankeschön von uns. Wir drücken euch alle Daumen und hoffen, dass es „nach“ der Krise nicht nur bei warmen Worten und Dankeshymnen bleibt, sondern sich diese Dankbarkeit auch in einer verbesserten beruflichen Situation zeigt.

Wir sind uns bewusst, dass es in dieser Situation viele Herausforderungen und Hürden gibt. Manche von Ihnen, liebe Eltern, bangen um die berufliche Zukunft oder sogar um die Existenz. Dafür wünschen wir Ihnen viel Kraft und Durchhaltevermögen. Für Kinder ist dies eine doppelt schwere Situation. Die für die Entwicklung so wichtigen Sozialkontakte sind derzeit auf den digitalen Austausch begrenzt, außerdem nehmen sie die Ängste und Sorgen der Eltern wahr. Zu dieser Belastung kommt auch noch das „Homeschooling“ hinzu, mit dem nicht jede*r Schüler*in so gut klarkommt. All dies ist uns bewusst, und wir versuchen diesen Aspekten in der Art und Weise sowie dem Umfang des bereitgestellten Lernmaterials gerecht zu werden. Wir sind uns bewusst, dass die Bewältigung des Lernstoffes nicht alles ist, was zählt, sondern es für euch auch „Wichtigeres“ gibt. Auch dafür haben wir – über die Kontaktkanäle, die es momentan gibt – immer ein offenes Ohr für euch.

Wir sind uns bewusst, dass die Situation zwar schwierig und surreal ist, aber wir glauben auch daran, dass wir diese gemeinsam bewältigen können. Wir sind uns auch sicher, dass die Schulgemeinschaft des THG noch ein Stück näher zusammenrückt – und wir würden uns dies auch für unsere Gesellschaft wünschen. Bleibt optimistisch, bleibt fröhlich. Und wenn euch das schwerfällt, nehmt Kontakt zu anderen Menschen auf, die euch aufmuntern, ablenken oder einen Weg zeigen können. Denn denkt immer daran: Ihr seid nicht alleine, auch wenn wir gerade räumlich getrennt sein müssen.

Mit besten Wünschen, bleibt gesund und munter,

Schulleitung und Kollegium des THG Sulzbach