Schüler des BIO LK legten als Hobby-Chirurgen selbst Hand an In der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Uniklinik Homburg durften die Schüler des Bio LK an einem Kunststoffskelett neueste OP-Techniken ausprobieren.
Die theoretische Einführung in die Möglichkeiten der intraoperativen Computernavigation erfolgte im historischen Hörsaal der Chirurgie durch Oberarzt Ulf Culemann. Eine neue Technik, die das Operieren ohne Sicht erlaubt, hat Einzug in moderne OP-Säle gefunden. Im Grunde ist das ein auf die Landkarte des menschlichen Körpers herunter projiziertes GPS-System. Mittels Bildwandler werden zunächst Aufnahmen vom betroffenen Bereich gemacht. Nach der Erstellung von drei bis vier Bildern und dem Setzen einer Lagebestimmungsmarke kann der Operateur anhand des aktuellen Bildmaterials einer Infrarotkamera fortlaufend den Eingriff am Bildschirm überwachen.
Die Schüler sollten verschiedene Bohrungen und Verschraubungen an Oberschenkel- und Beckenknochen durchführen. Dabei lernten sie auch die Tücken der Technik kennen. Dennoch bewiesen einige Schüler beim Umgang mit dem Bohrer und anderen Operationswerkzeugen ihr handwerkliches Geschick. Im Anschluss an die ungewöhnliche Aktion standen der Oberarzt und seine Kollegen den vielen Fragen der Schüler Rede und Antwort. Als Andenken bekam jeder Schüler einen OP-Mund- und Kopfschutz geschenkt.
Aufgrund der großen Begeisterung der Schüler sind weitere Praktika an der Uniklinik in Planung. So wurde mit dem Chefsektor Herrn K.W. Becker der Anatomie eine Leichensektion im kommenden Frühjahr vereinbart, an der Schüler teilnehmen dürfen, die am Medizinstudium interessiert sind. Desweiteren bietet das Kompetenzzentrum Molekulare Medizin den Schülern ein kostenloses molekularbiologisches Praktikum an, bei dem z.B. Proteine aufgetrennt und identifiziert und Gene kloniert werden können. In Zusammenarbeit mit den Biologielehrern ist die Uniklinik bemüht, den wissenschaftlichen Nachwuchs anzuwerben.
Andreas Weyand
